Umzug nach Malambanyama

Wird alles gut gehen? Wird der Truck wie abgemacht eintreffen? Überleben meine neuen Möbel den Transport? Wie werde ich wohl empfangen werden? Wie ist meine neue Wohnungskollegin Natasha?

So viele Fragen im Kopf und um 5:30 Uhr wach. Oje, das wird ein langer Tag.

Auto beladen, losfahren zum Treffpunkt auf dem Parkplatz der Cosmopolitan Mall am anderen Ende der Stadt, viel zu früh dort. Milton und Trevor sind überpünktlich. Nur der Truck kommt nicht. Milton telefoniert mehrmals mit dem Fahrer und bekommt nie wirklich aussagekräftige Antworten, wo er genau steckt bzw. wie lange sie noch brauchen. Eine Stunde später ist er dann doch endlich da.

Möbel verladen, die ich am Vortag gekauft habe, Herd durch das ganze Einkaufszentrum transportieren und ebenfalls verladen. Kühlschrank verstauen, als letztes kommt der coffee table drauf und einiges wird vom Auto auf den Truck geladen, dann geht es los nach Mandevu, dort wartet der Kleiderschrank. Trevor fährt mit dem Truck vor.

Milton und ich fahren noch zu meiner Chefin nach Hause, dort sind noch Sachen eingelagert, die ich von einer Kollegin übernehme, die ihren Einsatz hier in Sambia beendet hat.

Und dann sind wir endlich auch unterwegs. Eigentlich sollte die Fahrt ca. 2 Stunden dauern. Nur ist Samstagnachmittag und alles auf der Strasse. Stau. Schritttempo. Hinter Trucks herschleichen, überholen nicht möglich. Stau. Schritttempo usw. Die Great North (T2) ist anstrengend. Und es ist heiss. Gegessen haben wir auch noch nichts und es ist mittlerweile 14 Uhr. Bei der grossen Kreuzung, an welcher wir Richtung Westen abbiegen, wartet der Truck auf uns.

Nun ist der Verkehr weniger, dafür hat es umso mehr Schlaglöcher, Auto verschlingende Schlaglöcher. Dann endet die asphaltierte Strasse und die letzten 10 km geht es auf einer Schotterpiste weiter, die sich wie ein Waschbrett dahin zieht. Der Truckfahrer ruft an und will, dass wir viel langsamer fahren, er will nicht schnell fahren, damit das Transportgut nicht beschädigt wird. Nach über 3 Stunden sind wir endlich am Ziel. Die Möbel haben nur wenige Schrammen abbekommen und der Spiegel an der Schranktüre hat wie durch ein Wunder überlebt, kein Sprung, kein Kratzer, alles heil geblieben.

Und es ist heiss und ich bin hungrig und müde. Jetzt noch alles abladen. Heute noch auspacken? Dann geht alles sehr schnell. Natasha, meine neue Mitbewohnerin, erwartet uns schon mit ganz vielen Helfer:innen und ruckzuck ist alles ausgeladen, das Bett ist aufgebaut, alles steht am richtigen Platz und ich darf nix machen sondern werde auf einen Stuhl verfrachtet, damit ich aus dem Weg bin. Ich bin total erschöpft und dankbar für die vielen helfenden Hände. Endlich kann ich eine Scheibe Brot essen. Und dann folgt eine friedliche erste Nacht in meinem neuen Bett. Alleine im neuen Haus, Natasha wird erst am nächsten Tag einziehen.

Geweckt werde ich – wie zuhause – vom Gockel vor dem Schlafzimmerfenster. Nun geht es ans Auspacken und Einräumen.

Noch funktioniert nicht alles, aber für alles gibt es Lösungen und workarounds.

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