4 Tage keine Schule und keine Jugendlichen. Dachte ich. Sie haben mich in den letzten beiden Wochen wirklich einiges an Nerven gekostet. Schlussendlich mussten wir – d.h. Madame Eliza und ich – ihnen klar machen, dass wir unter diesen Umstän-den, die Schulausstellung nicht durchführen werden. Nun haben wir immerhin entschieden, dass wir keine Offiziellen einladen, sondern nur eine kleine Ausstellung machen werden. Sie sind einfach noch nicht so weit. An der Zuverlässigkeit und am Verständnis, dass das bisherige geschützte Leben hier an der Schule für sie in einem halben Jahr vorbei ist, müssen wir definitiv noch arbeiten.

Am Freitag war Kenneth Kaunda Day, zu Ehren des ersten sambischen Präsidenten, und am Montag – wie wir alle wissen – Labour day / Tag der Arbeit. Also 4 Tage frei, weg und ausspannen. Der Kafue Nationalpark ist nur ca. 200 km entfernt, ich habe schon vor Wochen eine kleine Lodge gebucht. Eine Aktivität pro Tag. Nur kein Stress. Ausspannen, Lesen, Erholen.
Fahrt auf der Old Mumbwa Road von Malambanyama zum Kafue National Park
Google Maps sagt 3 Stunden Fahrzeit, zum Schluss sind es 4 Stunden. Sobald ich von der Strasse abbiege in die 10 km lange Zufahrt zur Pinnon Lodge, ist das Auto eingehüllt von Tsetse Fliegen. Ich hasse diese Dinger. Ich bin der einzige Gast in der Lodge. 2 Fahrten mit dem Boot auf dem Kafue am späteren Nachmittag bzw. Abend und 2 Game drives am Morgen.

Abendliche Bootsfahrt auf dem Kafue River
Nur das mit dem glutenfrei hat leider nicht funktioniert. Da hat die Kommunikation nicht geklappt. Das Essen war trotzdem gut, nur ein bisschen eintönig ohne Brot bzw. andere glutenfreie Alternativen. Omelett zum Frühstück, Tortilla (Eier und Kartoffeln) zum Mittagessen, Kartoffelpuffer und Kartoffelstock zum Abendessen und als Dessert immer Fruchtsalat… aber gekocht war sehr fein.


Der erste Gamedrive war einfach nur eisig kalt. Trotz 2 Hosen übereinander, mehrere Schichten T-Shirts und Jacken und einer Decke war ich durchgefroren. Und den Tieren war es wohl auch zu kalt. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich gedacht, in dem Park gibt es gar keine Tiere. Sogar die Vögel haben sich rar gemacht. Nur die Tsetse Fliegen nicht. Da hilft nur Elefantendung rund um den Wagen verbrennen.

brown snake eagle

open bill storks


southern ground hornbill

pied kingfisher

und noch ein kingfisher
Die Lodge selber ist schlau gebaut. Das Haupthaus ist sehr hoch, nach mehreren Seiten offen, mit Strohdach und dadurch trotz der Hitze in der Sonne innen schön kühl, und mit einem wunderbaren Blick auf den Kafue River und den Sonnen-untergang. Wie ich dieses Farbenspiel liebe. Schade nur, dass es immer so schnell vorbei ist.


Morgendliche Bootsfahrt auf dem Kafue River
In der Lagune neben meiner Hütte tummeln sich die Hippos. Das angekündigte Krokodil, das gern mal vorbei schwimmt, habe ich nicht gesehen.


Der zweite Gamedrive war perfekt. Zuerst haben wir die Hyänen entdeckt. Da war gerade ein Kampf im Gange.

Später haben wir drei Löwinnen mit 7 Jungen gesehen, die schon etwas älter sind. Und zu guter Letzt dann doch noch meine Lieblinge, die Elefanten.



Dieses Mal habe ich auch mehrere Heartbiests gesehen, nicht nur eines, wie 2015 und dann noch im Nebel. Pukus und Impalas gibt es definitiv einige und Warzenschweine («Pumbas») auch.

heartbiest

Impalas (fast food für Löwen – beachte das schwarze M auf dem Hintern)

Pukus


Warzenschwein „Pumba“








Am letzten Morgen höre ich nochmal die Löwen.
Kaum bin ich zuhause angekommen, stehen einige «meiner Kids» auf der Matte. «We missed you sooo much. It’s good that you’re back, mum” – wie kann ich ihnen da lange böse sein?

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