Reise nach Europa – Spannungsfeld zwischen Reich und Arm oder Arm und Reich

Ende Mai / Anfang Juni war ich für etwas mehr als 2 Wochen zurück in Europa. Zuerst in der Schweiz und anschliessend noch in Österreich. Es hat gutgetan, viele von euch wieder persönlich zu sehen. Und auch meine Familie habe ich schon vermisst. Der Ausflug ins Cailler-Land und das Städltli Greyere waren toll. 5 kg Schokolade waren zum Schluss im Gepäck zurück.

Auch die Wanderung in der Roflaschlucht, die ich dank der bayrischen Autorin Nicola Förg entdeckt habe, habe ich sehr genossen.

Roflaschlucht

Nur, ganz ehrlich, mit der Dekadenz in Zürich habe ich echt meine liebe Mühe mittlerweile. Da fahren Autos herum, die kosten so viel, wie wir als Schule mit knapp 50 Mitarbeitenden und fast 700 Kindern und Jugendlichen als Jahresbudget zur Verfügung haben. Und mit ein paar PS weniger – die gar nicht auffallen, weil man das ja in der Schweiz eh nicht ausnutzen kann – könnte ich so viele schmerzlich fehlende Dinge, wie Seife, Socken oder Schuhe für «meine» Kids kaufen.

Habe ich schon erwähnt, dass der Mindestlohn hier in Zambia bei umgerechnet ca. 200 Franken / Euro liegt? Wobei viele sich mit sog. piece work über Wasser halten, das sind dann vielleicht mal 100 Kwacha am Tag (ca. 5 Franken), wenn es denn einen Auftrag gibt und man diesen auch noch findet.

Wobei ich auch feststelle, dass die Preisunterschiede zwischen Stadt und Land hier sehr hoch sind. Gemüse und so ist um einiges billiger bei uns, dafür ist alles andere teurer, weil es von der Hauptstadt Lusaka in die verschiedenen Gegenden transportiert werden muss. Und beim Stichwort Transport: alle, die in Europa mit ihren Benzin- und Dieselsäufern unterwegs sind, würden sich über die Preise hier sehr freuen (umgerechnet etwas mehr als 1 Fr. (Diesel) bzw. 1.2 Fr. (Benzin) pro Liter), allerdings ist das für viele hier mit einem Einkommen unter 6 Fr. pro Tag unerschwinglich.

Aber früher war es auch nicht besser, in Salzburg haben die Fürsterzbischöfe 5’000 Familien aus der Innenstadt zwangsumgesiedelt, um ihre Paläste zu bauen.

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